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Moderne Zahnpflege ist mehr als Zähneputzen!

26. Januar 2022 | von Dr. Angelika Frankenberger

 

Zahnpflege gehört für fast alle von uns zur täglichen Routine.

Schon als Kinder lernen wir von unseren Eltern, wie wichtig Zähnputzen ist. Auch im Kindergarten wird dies meist verstärkt. Jedes Kind kennt den Spruch von 3mal Zähneputzen pro Tag. Doch warum ist Zahnpflege so essentiell und so wichtig? Das liegt daran, dass ein Zahnverlust viele Probleme bereitet.

Warum ist Zahnpflege so wichtig?

Die Mundhöhle bietet Bakterien aller Art den optimalen Lebensraum. Die Feuchtigkeit sowie die Temperatur von ca. 36 Grad macht es den Bakterien möglich, aus unserem Mund ein wahres Biotop zu machen. Gerade durch unsere verschiedenen Essgewohnheiten und den Konsum von diversen, schädlichen Lebensmitteln machen wir uns selbst angreifbar. So sind beispielsweise bei völlig natürlichen Bedingungen, sprich bei regelmäßiger Zahnpflege und ausgeglichener Ernährung, ca. 5 Billionen Bakterien aus 300 Arten im Mundraum anzutreffen. Haben Sie das gewusst?

Bei schlechter Zahnpflege wird den Bakterien ein Freiraum geboten, den sie gern und ausgiebig nutzen. So sind sie die Ursache für die am weitesten verbreiteten Krankheiten im Mund: Parodontitis und Karies. Beide Erkrankungen werden durch schlechte Pflege der Zähne hervorgerufen. Werden beispielsweise Belag und Essensreste nicht von den Zähnen entfernt, dienen diese als Nahrung für schädliche Bakterien. Es kommt somit zu einer hohen Konzentration von Bakterien auf den Zähnen.

Die am häufigsten betroffenen Stellen sind dabei die Zahnzwischenräume und der Übergang zwischen Zähnen und Zahnfleisch. Dies passiert dadurch, dass diese Stellen einerseits Essensreste sehr gut aufnehmen, und andererseits das Putzen in eben diesen Zwischenräumen schwierig ist.

Wie kann man Schäden durch unzureichende Zahnpflege verhindern?

Die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume ist sehr wichtig. Einfach nur Zähneputzen reicht nicht aus. Da Zahnbürsten im Allgemeinen nur ca. 60 % der Oberfläche der Zähne erreichen, ist die Nutzung anderweitiger Hilfsmittel zur bestmöglichen Zahnreinigung notwendig. Durch die Nutzung von Zahnseide können auch die Zahnzwischenräume gut erreicht werden.

Eine gute Möglichkeit zur Pflege von schwer zu erreichenden Stellen im Mund besteht auch in der sogenannten Interdentalbürste. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und mit diversen Bürstendurchmessern. Die Interdentalbürste fungiert dabei ähnlich wie die Zahnseide. Durch den schlanken Kopf der Bürste können Zahnzwischenräume somit gründlich gereinigt werden. Häufig finden Interdentalbürsten Anwendung bei der Reinigung von Zahnspangen. Die feinen Bürsten können die vielen Zwischenräume effizient von Belag befreien.

Auch Ultraschallzahnbürsten sind für die Reinigung von Zähnen und Zahnspange sehr gut geeignet. Vielleicht probieren Sie auch mal Super Floss eine spezielle Zahnseide aus. Mehr zum Thema Zahnpflege mit Zahnspangen finden Sie hier.

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GUTE BAKTERIEN IM MUNDRAUM

Doch nicht alle Bakterien sind schlecht. Die Mundflora profitiert von zahlreichen Bakterien, die die verschiedensten Funktionen haben. Genau wie zum Beispiel bei der Verdauung im Magen tragen Bakterien maßgeblich dazu bei, dass unser Stoffwechsel, beginnend mit der Nahrungsaufnahme, überhaupt erst funktioniert. Wir sollten darauf achten, dass wir nur gute Bakterien im Mund haben und diese in einem Gleichgewicht. Es gibt Untersuchungen, die die Bakterien im Mund bestimmen. Manchmal ist sogar eine Therapie mit Antibiotika notwendig.

Auch die Zähne sind ein sehr beliebtes Ziel für Bakterien. Tatsächlich sind unsere Zähne in ihrer Beschaffenheit so einzigartig, dass Bakterien gerade hier einen Lebensraum finden, der eine regelmäßige Pflege der Zähne unabdinglich macht. Unsere Zähne sind die einzigen Bestandteile unseres Körpers, die sich nicht von ständig wieder erneuern. Die verschiedenen Bakterien sind sogar an die verschiedenen Lebensräume im Mund angepasst. So leben sie auf der Zunge, auf der Innenseite der Lippen, auf dem Zahnfleisch oder den Zähnen. Einige haben sich beispielsweise auf ein Leben zwischen Zähnen und Zahnfleisch angepasst, während andere vermehrt auf Zunge oder Zähnen vorkommen. Dies hat vor allem mit den unterschiedlichen Lebensräumen zu tun. Während sich Speichel meist in den Wangentaschen und unter der Zunge ansammelt, ist die Fläche auf der Zunge meist von Speichel befreit.

Dazu muss man wissen, dass Bakterien überall auf unserem Körper leben. Jedoch gestaltet sich der Lebensraum auf beispielsweise Haut, Haaren und Nägeln als schwierig, da sich durch die Erneuerung immer wieder Teile ablösen. Bei den Zähnen ist dies anders. Da diese Eigenschaft auf die Zähne nicht zutrifft, können sich Bakterien ungestört vermehren.

DAS GLEICHGEWICHT IM MUND – GUT GEGEN BÖSE

Für die Mundhygiene ist das Gleichgewicht von „guten und bösen“ Bakterien in unserem Mundraum ausschlaggebend. Kommt man der Pflege der Zähne nicht regelmäßig nach, verschiebt sich das Gleichgewicht im Mund und die schädlichen Bakterien gewinnen die Oberhand. Auch Pilze können im Mund vorkommen und uns schäden.

Für eine ausgeglichene Mundflora ist also eine gewissenhafte Mundhygiene von zentraler Bedeutung. Dabei gilt es nicht nur, die schädlichen Bakterien zu beseitigen, man kann durch die richtigen Produkte sogar die guten Bakterien unterstützen. In vielen Zahnpflegeprodukten sind heutzutage natürliche Proteine und Enzyme enthalten, die die Mundflora unterstützen. Ein genauer Blick auf die Wirkstoffe der Zahnpasta beim nächsten Einkauf kann sich lohnen. Alternativ hilft eine gezielte Beratung bei einer Dentalhygienikerin oder einem Zahnarzt ebenfalls weiter.

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